Knowing Delhi

Der Lehmboden unter meinem Körper ist mit Lagen bräunlicher Pappe ausgelegt. Ich weiß, dass darin teure Dinge verpackt waren. Die Stelle, auf der ich die Nacht verbracht habe, zeigt ein feuchtes Abbild meiner abgemagerten Gestalt. Es war eine gute Nacht. Die brütende Hitze des vergangenen Tages wurde von einem Vorläufer des drohenden Monsuns weggeweht. Über mir, wie das innere Dach des Shiva Mandir, sehe ich die Streben der Brücke. Es ist mein Schlafplatz, mein kleines Reich. Ich bin früh aufgewacht. Wie ein einsamer, knorriger Baum stehe ich inmitten schlafender Körper. Bald werden sich die Tore öffnen und die Körper werden sich, sorgsam am Rand des schlafenden Teppichs beginnend, in das Umland ergießen und alle werden das gleiche Ziel haben. Ich mag es nicht, über schlafende Menschen zu steigen. Daher warte ich, bis sich Namib erhebt, dessen Atem mir diese Nacht in den Nacken blies.

Neben den Ausgabestationen für Leichensäcke stehen einige gelbe Trucks. Gelb wie Hoffnung, auch die Lebensmittelrationen sind mit gelber Folie verschweißt. Die Robs erwarten keinen Dank. Ihnen ist es gleichgültig, ob ich lebe, oder Namib sich einige hundert Rupien verdient, indem er meine dürren Überreste in einem der schwarzen Leichensäcke abgibt. They Take Care For Us, in gelb auf schwarz, lese ich jeden Morgen auf einem Plakat, das nicht verrotten will. Da ist was dran. Sie sorgen für uns. Mir bleibt die Entscheidung, wie ich heute meinen Tag verbringe. Am Fluss Yamuna werden wie in alten Zeiten Leichen verbrannt. Ich mag die Gerüche von Weihrauch und knusprigem Fleisch. Selbst die Blumen sind dort noch echt. Es ist das Privileg der wenigen Auserwählten, nach den alten Bräuchen begraben zu werden. Kollaborateure, die den Robs die Türen öffneten. Sagt Namib, und der war früher Lehrer. Hat er in einer schlaflosen Nacht erwähnt. Ich beschließe, zur Mauer zu gehen, bevor die Mittagssonne mir die Kopfhaut verbrennt. In ihrem Schatten finde ich manchmal Dinge, die mich an mein anderes Leben erinnern. Entsorgt von glücklichen Menschen, so bilde ich es mir ein. In meinen Gedanken färbt dieses erkaufte Glück auf mich ab, kühlt meine verbrennende Existenz. Auf den umlagerten Bildschirmen am Rand der Shahdara Road sehe ich zwischen verstaubten Haarschöpfen den Wetterbericht. Es wird kühler werden und auch Regen wird wie ein Geschenk des Gottes Parjanya in Aussicht gestellt. Ich habe für heute genug erlebt und beschließe zu gehen.

Die Kühle des Invasivraums dringt durch den Anzug, der meine Nerven mit Eindrücken versorgte. Ich zwänge mir den Helm vom Kopf, schüttele die Haare.

»Du bekommst auch gar nicht genug, Beeil dich, deine Mutter hat Rogan Joh Curry gemacht.« Ich brauche eine Sekunde, um die Stimme meinem Vater zuzuordnen. Diese Simulation ist so cool. Knowing India, Delhi Edition. Ein echter Geheimtipp.

Meine Freunde werden begeistert sein …

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